Unsere Geschichte

Vereinsgeschichte

  • Am 1. November 1922 waren es 35 Kasseler Bürger, die sich zur Gründung des Gesangvereins Harmonie Kassel in der Gaststätte Jackel, besser bekannt unter dem Namen „Zum Goldenen Faß“, versammelten. Die Chorleitung des neuen Männerchores übernahm Herr Hauptlehrer Emil Krack. Der erste öffentliche Auftritt fand anlässlich der Weihe einer Kriegergedenktafel für die gefallenen Mitglieder des Turnvereins Kassel statt.
  • Um die Fahnenweihe gebührend feiern zu können, fand 1927 ein erstes Sängerfest statt. Die Patenschaft übernahm der Gesangverein Liederkranz Kassel. Fackelzug und Festkommers am Samstag, 16. Juli, Kirchgang mit Fahnenweihe, Wertungssingen, Festzug, Volksbelustigung und Tanz waren die Programmpunkte am Sonntag.
  • Ab 1932 sorgte die immer drückender werdende wirtschaftliche Not für einen starken Rückgang des Vereinslebens. Andere Vereine konnten teilweise nicht mehr besucht werden, da die finanziellen Mittel fehlten. Das Kassieren von Mitgliedsbeiträgen wurde immer schwieriger.
  • Das geplante 10-jährige Gründungsfest konnte nur noch im Rahmen einer kleinen Feier zusammen mit dem Patenverein Liederkranz Kassel gefeiert werden, da es auswärtigen Chören wegen den gleichen wirtschaftlichen Schwierigkeiten nicht möglich war, die Harmonie zu besuchen.
  • Politische Eingriffe ab dem Jahr 1933 sorgten für ein fast vollständiges Erlahmen der Vereinstätigkeit. Das Regime setzte Vereinsführer ein. Die Mitgliederzahl ging stark zurück und nur wenige treue Sänger hielten den Verein in dieser Zeit zusammen.
  • Am 22. Mai 1936 verstarb völlig unerwartet der damalige Chorleiter Emil Krack. In seiner aufopferungsvollen Aufbauarbeit hatte er sein Ziel 1931 erreicht und die Harmonie Kassel zu einem leistungsfähigen Männerchor aufgebaut. Auch in den sich anschließenden schwierigen Jahren hat er viel Schaffenskraft in den Fortbestand der Harmonie gelegt.
  • Vom 27. Juni 1937 bis zu seiner Einberufung in den Wehrdienst im Jahre 1938 übernahm Herr Linus Riesbeck die Chorleitung.
  • Ab dem 20. Februar 1938 bis zum Kriegsende leitete der Ehrenchormeister Jean Adrian aus Offenbach den Männerchor. Es fanden unregelmäßig Chorstunden statt, das Vereinsleben ruhte während den folgenden Kriegsjahren fast völlig. Lediglich ein Auftritt am 22. November 1942, ein gemeinsames Chorkonzert mit der Einigkeit Wirtheim in Bad Orb, war während dieser Zeit zu verzeichnen.
  • Am 15. September 1946 fand die erste Chorstunde nach dem Krieg unter dem Chorleiter Heinrich Wagner aus Roth statt.
  • Vom 19. bis 21. Juli 1952 wurde das 30-jährige Jubiläum mit Ehrungsabend, Festgottesdienst, Gefallenen-Ehrung am Ehrenmal, Festzug, Freundschaftssingen und Tanzvergnügen gefeiert.
  • Hart und schwer traf die Sänger die Nachricht vom Tod ihres Chorleiters Heinrich Wagner am 04. Dezember 1953. Sie verloren in ihm einen Menschen mit großen Fähigkeiten zur Chorleitung, der den Verein nach dem Krieg wieder zu großem Ansehen verhalf. Unter seiner Chorleitung war die Sängerzahl im Jahr 1948 auf 53, im Jahr 1952 auf 66 Sänger gestiegen.
  • Für ein Jahr übernahm anschließend der bekannte Musikdirektor Reinhold Daus die Chorleitung. Ihm folgte Herr Albert Anderlohr, der den Dirigentenstab bis zum 02. Juli 1956 führte. Sein Nachfolger wurde Herr Herbert Wittmann aus Niedermittlau.
  • An dieser Stelle wird ein kurzes, wörtliches Zitat aus dem Chronikbericht 1955 zitieren, um zu zeigen, wie rabiat es damals zugegangen sein muss: „Um feststellen zu können, wer sich noch zum Verein zählt wurde beschlossen, dass dreimaliges unentschuldigtes Fehlen hintereinander zum Ausschluss aus dem Verein führt.“
  • Vom 23. bis 25. Juli 1962 wurde das 40-jährige Gründungsfest gefeiert. Freundschaftssingen, Weckruf des Spielmannszugs am Festsonntag, Festgottesdienst und Gefallenen-Ehrung am Ehrenmahl, Festzug, Tanz und Unterhaltung waren weitere Programmpunkte. Das Jubiläumsfest wurde auf dem damaligen umgebauten Platz oberhalb der alten Schule veranstaltet.
  • Im Jahr 1964 musste der damalige Dirigent Wittmann aus gesundheitlichen Gründen sein Amt zur Verfügung stellen. Ihm folgte Herr Hans Hellenkamp, der Anfang August 1964 die Leitung des Chores übernahm. Unter seiner Führung gab der Verein viele Chorkonzerte, unter anderem auch in Bad Orb, Bad Hersfeld und Bad Kissingen.
  • Musikalischer Höhepunkt dieser Zeit war die Mitwirkung am Bundeschorkonzert in Gießen, wobei die Harmonie die beste Leistung aller teilnehmenden Männerchöre darbrachte. Die Qualifikation musste sich durch mehrere Ausscheidungssingen erkämpft werden.
  • Im Frühjahr 1968 wurde ein Knabenchor gegründet. Sangesbegeisterte Knaben wurden mit den Grundkenntnissen der Musik und des Chorgesanges vertraut gemacht. Die Begeisterung hielt leider nur 6 Jahre lang, doch viele Mitglieder des ehemaligen Knabenchores haben auch den Weg in die Reihen des Männerchores der Harmonie gefunden.
  • Der 50. Geburtstag der Harmonie war wieder ein Grund zu feiern. Mit einer Kommersveranstaltung am 13. Mai in der Schulturnhalle in Kassel begannen die Jubiläumsfeierlichkeiten. Am darauffolgenden Sonntag fand der Festgottesdienst statt. Bei der anschließenden Totenehrung am Ehrenmal wurde eine Tafel zu Ehren der im zweiten Weltkrieg gefallenen Vereinskameraden enthüllt. Der Tag endete mit einem Folklorekonzert in der Turnhalle, das vom Chor selbst und den „Tschaika-Kosaken“ mit vorwiegend russischen Volksliedern gestaltet wurde.
  • Das Jubiläumfest fand vom 09. bis 12. Juni 1972 im Wiesengrund zwischen Sportplatz und B276 statt. Höhepunkt des Sängerfestes war ein großer bunter Abend mit der „Original Donauschwäbischen Blasmusik“ unter der Leitung des bekannten Josef Augustin und dem „Hans´l Krönauer Duo“. Weitere Programmpunkte waren Freundschaftssingen, Wertungssingen und Tanzveranstaltungen.
  • Im Juni 1973 endete die Zusammenarbeit mit dem Chorleiter Hans Hellenkamp. Nachfolger wurde Herr Günther Huth aus Geiselbach, der den Chor bis 1975 leitete.
  • In den Jahren 1973 wurden im Gesangverein Harmonie Kassel Weichen für eine erfolgreiche Zukunft gestellt. Jugendarbeit wurde fortan groß geschrieben, die Vorstandsmitglieder begannen sich über lange Jahre hinweg für den Verein erfolgreich zu engagieren. Es waren immer wieder junge Sänger, die in den folgenden Jahren Impulse gaben und in die ehrenamtliche Vereinsarbeit eingebunden wurden.
  • Im Jahr 1975 gelang dem damaligen 1. Vorsitzenden und späteren Ehrenvorsitzenden Bardo Zeissler die Verpflichtung von Musikdirektor Manfred Küchler. Manfred Küchler formte den Männerchor der Harmonie Kassel zu einem leistungsstarken, in den Sängerszenen geschätzten Chor, der weit über die Gemeindegrenzen hinaus große Erfolge bei unzähligen Chorwettstreiten und Wertungssingen erzielen konnte. Es sind aber nicht nur die Erfolge, auf die die Sänger zusammen mit ihrem Chorleiter zu Recht stolz waren. Auch die Art von Manfred Küchler, der einzelne Chorstunden durch seine lockere und humorvolle Art seinen Stempel aufzudrücken sowie sein Motivationsvermögen, waren Garanten für eine erfolgreiche Zusammenarbeit.
  • 1976 beteiligte sich der Verein an den Feierlichkeiten zur 1.000 Jahr-Feier der Ortsteile Kassel und Wirtheim, sowohl in musikalischer Form, als auch bei der Gestaltung des Festumzuges mit der Dokumentation der Zunft von Besenbinder und Besenhändler. Über 400 Reisigbesen schmückten einen der schönsten Festwagen des Umzuges.
  • Vom 03. bis 06. Juni 1977 wurde das 55-jährige Jubiläumsfest, erstmals auf dem Festplatz am Bürgerhaus, ausgerichtet. Freundschaftssingen am Freitag, ein erfolgreicher bunter Abend mit den „Karpruner Buam“ am Samstag, Wertungssingen und Tanz am Sonntag gestalteten die ersten drei Festtage. Am Montag war dann die Handschrift der jungen Sänger erkennbar, als die legendäre Beatkapelle „Tornados“ für einen großartigen Erfolg sorgte.
  • Am 20. Mai 1979 wagte man sich nach drei Jahren intensiver Probenarbeit unter der Chorleitung von Manfred Küchler erstmals, an einem Pokalwettstreit teilzunehmen. In Michelbach/ Unterfranken gelang es dem Chor, in der 2. Männerchorklasse den 1. Klassenpreis zu gewinnen. Selbes gelang ein Jahr später bei einem Gesangswettstreit der Sängervereinigung Neuses ein Jahr später.
  • 1982 feierte die Harmonie Kassel das 60-jährige Bestehen mit einem Sängerfest vom 4. bis 7. Juni auf dem Festplatz im Bürgerhaus. Höhepunkt war der Gesangswettstreit mit 34 teilnehmenden Chören, welche in neun verschiedene Kategorien unterteilt waren.

  • Im Jahr 1983 gab es für die Harmonie zwei gesangliche Höhepunkte. Am 15. Mai konnte die Harmonie bei einem Gesangswettstreit in Wicker den 1. Preis in der Männerchorklasse und den 1. Meisterpreis mit der höchsten Gesamtpunktzahl aller 58 teilnehmenden Chöre gewinnen. Im November konnte die Harmonie 350 Besucher zu einem Kirchenkonzert in der Kasseler Kirche begrüßen. Der Erlös des eindrucksvollen Konzertes konnte der Kirchengemeinde zur Verfügung gestellt werden, welche den Betrag dankend entgegennahm und für Innenrenovierungsarbeiten verwendete.
  • Nächst größeres Ereignis war ein Chorkonzert im Bürgerhaus anlässlich der 10-jährigen Zusammenarbeit mit Dirigent Manfred Küchler. Der Bulgarische Staatschor „Marek“ war zu Gast. Die Veranstaltung wurde zum Ereignis für die ganze Gemeinde und bildete den würdigen Rahmen, um dem Dirigenten für sein überaus erfolgreiches Agieren in Kassel Dank zu sagen.
  • Das Jubiläumsjahr 1987 stand ganz im Zeichen des Großen Bunten Abends mit „Slavko Avsenik und seinen Original Oberkrainern“. Die humanen Gagenforderungen und der riesige Besucherstrom ließen diesen Abend zu einem Riesenerfolg für die Harmonie werden. Weitere Programmpunkte des Sängerfestes vom 22. bis 25. Mai waren ein Rockabend mit „CHANGE“, ein Pokal-Wertungssingen, Blasmusik aus Kassel mit dem Musikverein 1965 Kassel und den Original Kassel Musikanten, Kinderfest und Freundschaftssingen. Zum Tanz spielte an allen Tagen die Band „Concordia“.
  • Auch das nächste Jubiläum zum 70-jährigen Bestehen wurde von der Harmonie groß gefeiert. Programmpunkte an dem Wochenende vom 15. bis 18. Mai 1992 waren ein Rockabend mit der Band „CHANGE“, Küchler-Chöre-Treffen, Wertungssingen, Vereinsolympiade, Freundschaftssingen und Kinderfest.
  • In den folgenden Jahren folgten immer weitere gesangliche Erfolge bei verschiedenen Wettstreiten, unter anderem in Rothenbergen, Linden, Altwiedermus, Meerholz, Bernbach, Oberhöchstadt, Rockenberg, Alzen und weiteren deren Aufzählung hier aus dem Rahmen springen würden.
  • Mit zwei Erfolgsgaranten konnte sich die Harmonie zu dieser Zeit sehen lassen. Zum einen die langjährige, überaus erfolgreiche Zusammenarbeit mit Chorleiter Manfred Küchler war für die gesangliche Entwicklung im Chor von absoluter Bedeutung, gleichzeitig war der Vorstand ein eingespieltes Team. Es ist beachtenswert, dass die fünf damaligen Mitglieder des geschäftsführenden Vorstandes mit einem Durchschnittsalter von gerade 37 Jahren auf insgesamt 66 Jahre Vorstandsarbeit zurückblicken konnten. Doch das hat keineswegs dazu geführt, dass sich eine gewisse Routine eingespielt hat, sondern mit Mut und kreativen Ideen konnten wichtige Schritte für die Zukunft des Vereins getätigt.
  • So wurde am 08. März 1996 ein junger Chor, die „VielHarmonie“, gegründet. Erstmals in der Vereinsgeschichte war es mit der Gründung des gemischten Chores „VielHarmonie“ gelungen, einige Frauen und Männer erstmals, andere aber auch wieder für den Chorgesang und das somit gemeinsame Musizieren begeistern zu können. In dem damaligen Vereinslokal „Beim Bones“ fand die erste Probe unter der Leitung von Ulrich Staab statt.
VielHarmonie im Jahr 1997
  • Wie sich die Geschichte der Harmonie Chöre seitdem weiterentwickelt hat, können Sie hier in den nächsten Tagen erfahren.